Does und Dont’s
Ein
Balken stellt faktische eine Verbindung zwischen einem Wert auf der
Y-Achse und dem Null-Punkt auf der Y-Achse dar. Es gibt zahlreiche
Beispiele in denen der Null-Punkt nicht abgebildet wird, bzw. keinen
inhaltlichen Sinn hat. Dann sollte man auf die Anwendung von
Balkendiagrammen verzichten. Stattdessen wären Punkt- oder
Liniendiagramme das geeignetere Werkzeug.
Schönste Beispiel dazu gibt es unter anderem im Bildblog.
Schönste Beispiel dazu gibt es unter anderem im Bildblog.
3D und 2D
Gerade in den
Medien werden immer wieder 3D-Balkendiagramme verwendet. Was auf den
ersten Blick „hübscher“ aussehen mag, verbirgt auf den zweiten Blick
wichtige Information.
3D-Balkendiagramm (Excel) |
Wie hoch sind in
diesem Balkendiagramm wohl die einzelnen Balken? Wenn es um die
Vermittlung von Wissen geht eignet sich die folgende Variante wesentlich
besser.
Balkendiagramm (JMP 10) |
Grundsätzlich
sind die Höhenunterschiede der Balken in der pseudo-dreidimensionalen
Darstellung am Bildschirm oder auf Papier mit wenigen Ausnahmen,
schwerer für das menschliche Auge zu erfassen als in der
zweidimensionalen Darstellung.
Große Balkendiagramme
In
praktischen Anwendungen begegnet man oft vielen Kategorien und somit
vielen Balken. Verschaffen wir uns einen Überblick über die letzten
Bahnfahrten eines meiner Mitarbeiter.
2D-Balkendiagramm (ggplot2/R) |
Was fällt auf?
- Ganz besonders wenn die Anzahl der Balken groß wird, sollte es dem Leser so einfach wie möglich gemacht werden die Information der Grafik zu erfassen.
- Die Beschriftung der Balken sollte lesbar sein, ohne dass man den Kopf drehen muss.
- Die Anzahl der Markierungen auf der Y-Achse sollte so gewählt sein, dass sie ein Ablesen von Datenwerten unterstützt. D.h. Sie sollten nicht zu viele und nicht zu wenige „Tick-Marks“ verwenden. Faustregel: Nicht weniger als 3 nicht mehr als 10.
- Die Erscheinung des Diagramms hängt stark Höhen-Breiten-Verhältnis der Grafik ab. Wählen Sie wenn möglich ein Verhältnis von etwa 1.6181:1 („goldener Schnitt“) oder 1.85:1 bzw. 2.5:1 für Diagramme mit vielen Balken (oft: jährliche/monatliche Daten über einen langen Zeitraum).
Oft hilft es einem Balkendiagramm, wenn man es im Winkel
von 90° rotiert. Gerade längliche Beschriftungen sind dann oft besser
lesbar, als in der „natürlichen“, horizontalen Ausrichtung.
Vertikal orientiertes 2D-Balkendiagramm (ggplot2/R) |
Ja, das kann ich nur unterschreiben. Vor allem die Verwendung von 3D-Balken ist wirklich irreführend. Ergänzen möchte ich noch, dass es nicht zu empfehlen ist, Balken als Darstellungsform von Mittelwerten zu verwenden. Das wird häufig gemacht, mit zusätzlicher Angabe von Fehlerbalken. Für diese Darstellung eignen sich allerdings Punkte mit Fehlerbalken (z.B. Konfidenzintervall, siehe http://www.statistik-und-beratung.de/2012/10/darstellung-von-streuung-in-abbildungen/) viel besser. Oder man verwendet Boxplots, siehe http://www.statistik-und-beratung.de/2013/02/der-boxplot/
AntwortenLöschenEin spezieller Beitrag für Mittelwertbalkendiagramme ist in Vorbereitung und wird hoffentlich noch im laufe dieser Woche erscheinen.Dabei werde ich mich intensiv mit verschiedenen Arten von Fehlerbalken auseinandersetzen.
AntwortenLöschenInhaltlich stimme ich Ihnen vollständig zu!